Foxes – ‚All I Need‘ Album Review

Die sympathische Grammy-Gewinnerin Foxes hat sich nun endlich mit einem neuen Album zurückgemeldet! „All I Need“ heißt das gute Stück und ist am vergangenen Freitag in die Läden gekommen. Wie das so klingt und ob sie damit an ihrem Debüt „Glorious“ anknüpfen kann, das verrat ich euch jetzt.
Gefühlt kennt man das Album schon, gab es doch vorab bereits einige Single-Veröffentlichungen daraus. Sonst ist es immer anders herum, zuerst Vorab-Single zum Teasern des Albums, dann die Album-Veröffentlichung und danach folgen die zahlreichen Song-Releases. Nun, was der Hintergrund für den anderen, gewählten Weg ist, das ist fraglich. Für die Fans wurde die Wartezeit dadurch aber natürlich enorm erleichtert, für mich allerdings auch, denn so kann ich mit der Review von „Feet Don’t Fail Me Now“ aufbauen. Das Album knüpft nämlich ideal daran an.
So beginnt es ebenso mit einem ungewöhnlichen, klassischen Werk, dem Intro „Rise Up„. Dies wird bei kommenden Peformances sicherlich als Einlaufmusik genutzt, deswegen finde ich die Bereitstellung auf dem Album auch ganz passend. Zudem stimmt es auf die folgenden Lieder ein, die da wären „Better Love“ und „Body Talk“ „. Bei beiden handelt es sich, wie ich schon oben anklingen lassen habe, um bereits veröffentlichte Singles. Diese ähneln noch sehr stark dem gewohnten Sounds. Eingängiger Super-Pop mit krachenden Synthies und fetzigen Beats. Neben den verschiedenen Lyrics und Song-Messages gibt es dann aber noch hier und da weitere Elemente, die die Songs voneinander abheben lassen. Während es bei „Better Love„, welches nebenbei bemerkt das Lieblingslied der Sängerin ist, wieder die hymnenartigen Streicher und ein markantes Piano sind, was dem Werk einen spannenden, asiatischen Stil verleiht, sind es im dritten Song wiederum die vielfältigen Synthies und die hervorstechenden Hall-Effekte.
Danach geht es weiter mit einer Überraschung. In „Cruel“ probiert sich Foxes an einem ganz anderen Stil, der viel ruhiger und noch elektronischer daherkommt. Man könnte fast meinen, dass sie sich hierbei an Cris Cab orientiert hat, denn das Stück könnte auch ganz leicht dem Sunnyboy aus Miami zugeordnet werden. Beim zweiten Anspielen des Verses wiederum erheben sich die tropischen Drums. Die Friendly Fires lassen hier wohl auch noch grüßen. Das ist aber alles andere als negativ gemeint. Beide Künstler gehören mit zu meinen Lieblingsacts. Die Kombi dieser und dann auch noch im Zusammenspiel mit der fantastischen Stimme von Foxes ergeben eine herrlich coole, extrem trendige Symphonie.
Nach diesem modernen Ausflug bekommt man im nächsten Song „If You Leave Me Now“ wiederum den krassen Gegensatz geboten. Der Fokus liegt erneut auf den klassischen Elementen wie Piano und Streichern. Hinzu kommt ein träges sowie tiefes Schlagzeugspiel… und trotzdem catcht einen der Song. Der langsame Refrain sorgt nach den flippigen Ausflügen für Entspannung und wahre Gänsehaut.
Im Anschluss folgt ein ebenfalls bekanntes Stück, auch wenn es erst gegen Ende des letzten Jahres zu hören war. In „Amazing“ wird sich wieder auf die bekannten Werte gerufen: Oldschool-Klänge eingebettet in modernisierende und erhellende Klänge. Heraus kommt ein mitreißender Song und eine so langsam aber sicher sich herausbildende Erkenntnis zum Stil: Abwechslung-Pur!
Was kann nun also folgen? Eine Ballade mit modernen Touch, richtig. „Devil Side“ unterschätzt man beim ersten Hören, vor allem bis zum Refrain, total. Dort offenbart sich wieder die extrem gefühlvolle Foxes. Mit ihrer leicht krächzenden Stimme, verleiht sie dem Stück den gewissen Kick und sorgt für ein wahres Feuerwerk der Gefühle.
Nach diesem starken Ausflug wird es Zeit für einen gewohnten Song, „Feet Don’t Fail Me Now„. Die gesamte Review dazu gibt es hier.
Bei „Wicked Love“ kommt wieder eine andere Facette von Louisa Rose Allen zum Vorschein. Dieser baut schnell die Spannung auf, vor allem durch die starke Bridge zum Refrain. Dafür sorgen ein schneller Gesang mit auffälligen, eingängigen Lyrics und markanten Gitarrenriffs. Etwas schade finde ich dann allerdings den Chorus selbst, dieser entwickelt sich unerwartet und wirkt teils sehr kitschig. Im Gegenzug finde ich aber den Einsatz einer Harfe gegen Ende sehr interessant. Ein teilweise Ausreißer nach den ganzen überzeugenden Stücken kann schon mal dabei sein, das wäre an sich auch keine große Sache. Problematisch finde ich allerdings die Entscheidung das Lies als neue Single zu veröffentlichen. Andere hätten da besser gepasst, aber ich bin auch gespannt, wie der Song einzeln auf dem Markt ankommt.
Derweil geht es weiter mit dem nächsten Song auf dem Album, der da wäre „Scar„. Ähnlich wie „Devil Side“ handelt es sich um eine sehr gefühlvolle Ballade. Nun aber mit dem, wie beim Intro auch hörbar war, hymnenartigen Touch. Zudem wirkt er teilweise recht träge, was aber durch den powervollen Refrain wieder wettgemacht wird.
Im Lied „Money“ bekommt der Hörer wieder den krassen Gegensatz geboten. Bittersweet, wie man allein am Titel schon leicht erahnen kann, und extrem cool. Dazu tragen die flotten Drums bei, die zwar einen leicht roughen Sound haben, in der Verbindung mit den smoothen, bassähnlichen Synthies eine schnieke Kombi ergeben. Der Chorus ist markant und fesch.
Es folgt erneut eine Ballade. „On My Way“ ist deutlich reduziert. Foxes Stimme kommt trotz weniger Instrumente am Anfang von selbst wunderbar zum Vorschein. Lediglich im Refrain wird das Piano stark angespielt. Dadurch erhält der Gesang jedoch eine tolle Unterstützung. Insgesamt hat das Stück aber trotzdem einen A capella-Touch.
Mit „Shot Me Down“ knüpft sie an die anderen Pop-Highlights an. Trotzdem ist mir das Lied etwas zu fad und kann mich nicht so richtig überzeugen. Vielleicht ist es der leichte Twist zwischen den düsteren Lyrics und der an sich durchweg positiven Musik. Eventuell ändert ich meine Meinung nach mehrmaligem Anhören.
Für etwas Entschädigung sorgt derweil der nächte Song „Lose My Cool„. An für sich ist er ganz okay, kommt aber im Vergleich zum bisher gehörten kommt er aber nur nett daher. gefühlt haben es sich die Produzenten hier zu einfach gemacht. Durchweg smoothe Sounds auf wenigen Tonebenen und ständige Wiederholungen in den Lyrics. Wr ist wie bereits erwähnt ganz ok anzuhören, aber leider kein Raureißer.
Dann vielleicht das nächste Song? Immerhin trägt dieser den Titel des Albums! Und hier bekommt der Hörer wieder wunderbare Spannung und Abwechslung geboten. Das schnelle Schlagzeugspiel sorgt für unheimliche Kraft und Aufregung. Dadurch wird die Voice in verschiedenen Stimmungen umrahmt, bei zweifelnden Momenten, aber auch in solchen, reger Entschlossenheit. Der Track hat es in jedem Falle verdient, dass das Album danach benannt wurde, da er einen perfekten Mix aus den bisherigen Foxes-Songs darstellt. Auch die Platzierung am Ende ist gut gewählt. Das Werk hätte sogar locker damit enden können, doch man entschied sich dagegen. Stattdessen wird das Intro mit „Rise Up (Reprise)“ aufgegriffen. Erneut eine interessante Angelegenheit, zumal es dem Gesamtstück damit den letzten Schliff verleiht. Ein munteres auf und ab findet nun sein sanftes, aber stimmlich gesehen, dennoch kräftiges Ende.
 

play.spotify.com/album/6fpZzsdzd04nqiDPWnF2iw/6

 
Fazit:
Mit ihrem brandneuen Album „All I Need“ hat es Foxes nicht nur geschafft an ihr Debüt anzuknüpfen, sondern auch, sich extrem stark weiterzuentwickeln. Vor allem die Songs mit mehr Elektronik sind sehr reizvoll. Daneben bestechen aber auch weiterhin die mit klassischen Elementen. Durch noch catchigere Drums, mehr Einsatz von markanten Synthies und wie eh und je die fantastische Stimme von Louisa Rose Allen erhalten diese wiederum eine tolle Vielfältigkeit sowie individuell einen ganz aufregenden Momente.
Quelle Bild
 
 
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