[Video of the Month] Tom Prior – Take It All

Leider waren die letzten Wochen wieder äußerst stressig und deswegen komme ich erst jetzt dazu euch noch die entsprechende Review zum aktuellen [Video of the Month] präsentieren. Diesmal hat es der wunderbare Tom Prior, der einigen vielleicht schon von meinen Lost Recommendations aus dem vergangenen Jahr bekannt sein dürfte. Dort verzauberte er mich mit seinem Song „Altar“ und nun kommt er mit seinem aktuellen Hit „Take it all“ um die Ecke.
Obwohl ich kaum Zeit zum Schreiben hatte, hat mir wenigstens das Video selber in die Hände gespielt. Ich kenne den Song nun schon seit über einem Monat, doch war er mir viel zu gut für einen „einfachen“ Wochentipp. Sehnsüchtig und natürlich mit Hinblick auf das Monatsvideo habe ich auf sein Werk gewartet.
Ja, es ist kein besonders herausragendes Stück, aber ganz ehrlich, er hätte mit jedem Video diesen Ruhm verdient erhalten. Sein Song ist einfach so sagenhaft gut, da kann man auch mal bei der fehlenden Kreativität oder den allgemein verwirrenden Bewegtbildern dezent hinwegsehen. ;) Stattdessen fokussiere ich mich auf das Positive. Dabei ist zum einen die Grundstimmung im Video hervorzuheben, welche wiederum das Lied passend untermalt. Lethargisch, mit einem starken Hang zur Traurigkeit und im Gegensatz dazu wieder kraftvoll, wenn auch gehemmt. Ein Wiederspruch in sich eigentlich, oder? Das stimmt, aber hier gilt es vor allem, sich die Mimik und Gestik von Tom Prior genauer zu begutachten. Zwar bringt er den Song damit rüber, wirkt aber gleichzeitig etwas zurückgehalten. Seine Bewegungen sind nicht sehr weitläufig und sein Gesicht verzieht sich kaum. Sie ist besonders gut in den Nahaufnahmen ersichtlich. Lediglich gegen Ende hin, nimmt dies zu. In diesem Twist spielt einfach das Stück an sich mit hinein und verzehrt gefühlt das Gesehene. Vielleicht ist dies aber auch so gewollt.
Weiterhin auffällig sind die an sich sehr merkwürdigen Bilder. Der Sänger singt allein in einem alten Gebäude, welches zwar noch in Schuss zu seien scheint, aber eben keine Anlaufstelle für die große Masse ist. Dann bekommt er auch noch sein Mikrofon auf der Bühne weggenommen, sitzt einsam und verlassen in einer Sitzecke oder spielt Dart. Nichtdestotrotz ist mit diesen Bildern ein ganz faszinierender Charme verbunden. Man verspürt regelrecht Mitleid mit dem armen, verlassenen Kerl, dabei legt er dem Hörer ja Nahe „alles zu nehmen“. Wieder eine Ungereimtheit, bei der ich mir auch vorstellen könnte, dass diese einfach so gewollt war. Eventuell soll damit ein „schlechtes“ Beispiel gezeigt werden, zumindest hat man, nachdem man sich das Video angeschaut irgendwie den Drang eine spannende Aktivität zu machen oder einfach nur rauszugehen.
Das Lied selber wirft dagegen nicht so viele Fragen auf und erscheint eher klar. Obwohl der Start träge ist, wird man nicht abschalten. Das Schlagzeug, was bereits zu Beginn genutzt wird, verbreitet einen feschen und interessanten Touch, während die bassähnlichen Synthies durch ihre Loop noch einen zusätzlichen Kick verleihen. Unterstützt werden die beiden Elemente sehr schnell durch ebenfalls sich wiederholende Gitarrenriffs, die wie eine Art Aufmunterung am Horizont wirken. Besonders düster und fast schon lahm erscheint die Stimme vom Sänger. Trotzdem ist diese so markant, dass man spätestens durch ihren Anstieg in der Bridge einfach wissen will, wie es weitergeht. Dort erscheint sie fast schon zäh, verliert aber dennoch nicht an ihrem gängigen Ausdruck.
Bis zum Refrain dauert es nicht mal eine Minute. Hier findet ein wahres Feuerwerk statt. Während die gespielten Instrumente lediglich dezent hervorgehoben werden, erreicht Tom Prior mit seiner Stimme den Höhepunkt. Energiegeladen, eingängig und am Rand des „Krächzens“ sorgt er für ein fantastisches Gänsehaut-Feeling.
Das Stück hat sich anschließend ordentlich warmgelaufen. Ab und zu erfolgt die Wegnahme von Schlagzeug und/ oder der Gitarre, woanders erhält die Gitarre wiederum ihre special Parts und wird, wenn auch kurz, deutlich angespielt. Doch dies sind alles eh nur Randerscheinungen, das Wichtigste und speziellste ist vor allem der Chorus. Man fiebert regelrecht bis zum nächsten hin und wird wieder und wieder nicht enttäuscht. In der Bridge am Ende werden diese Teile beim Ausspielen noch von blasinstrument-ähnlichen Synthies begleitet. Diese sorgen erneut für einen besonderen Kick und machen die Sache bis zum Schluss hin spannend.

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Fazit:
Als Vorgeschmack auf seine brandneue EP „Paint The Ceiling Blue“ war das Lied eine Top-Wahl. Obwohl „Take It All“ sehr langsam daher kommt, hat das Stück doch genügend Pep und besticht mit seiner mutmachenden Botschaft.
Quelle Bild
 
 
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