Little Comets & The Secnd – Berlin Concert Review

Es war und ist auch immer noch unglaublich, die Little Comets, meine absoluten Indie-Lieblinge aus Newscastle sind in Deutschland auf eine kleine Tour gegangen! Als ich davon erfahren habe, stand für mich innerlich eigentlich schon fest: da muss ich unbedingt hin! Zum Glück ging es mir gesundheitlich schon deutlich besser, sodass ich das wirklich realisieren konnte. Aber nur das Konzert anschauen, das wäre ja langweilig… deswegen ging es zuvor zum Interview mit der Band! :D Aber dazu später mehr, zuerst soll es hier um das Event und die Musik selbst gehen.
Es ist schon sehr krass, so oft habe ich die Drei hier auf meinem Blog empfohlen, so oft habe ich von ihrer grandiosen Musik geschwärmt, es wurde langsam wirklich mal Zeit, dass ich sie mir auch mal live ansehe. Das Problem an diesem Vorhaben in den letzten Jahren war jedoch, ich hatte einfach nie die Gelegenheit dazu! Die Band ist hierzulande nicht auf Tour gegangen. Großbritannien und sogar Amerika, das waren ihre bisherigen Haltestellen, aber wir wurden leider dezent außen vor gelassen. Mehr zu ihren bisherigen Hintergründen wird es im Interview zu sehen geben. Aber so viel kann ich schon vorwegnehmen, die Zeit der Abstinenz wird sich wohl in nächster Zeit ändern, sofern sich diese kleine Tour gelohnt hat.
Genug der Vorrede, weiter geht es mit dem Wesentlichen. Die Location war da Badehaus Szimpla, ein Musiksalon. Dieses befindet sich auf dem RAW-Gelände, man kann schon von einem Hotspot für Kriminalität in Berlin sprechen. Da es sich aber fast am Ende, in der Nähe eines Einganges zum Gelände befand und dazu noch zahlreiche Polizisten das Gebiet sondierten, hielt sich die Angst in Grenzen. Schon von außen hat man dem Gebäude den typischen Szene Look angesehen und im Inneren setzte sich dies fort. Im Vergleich zum Astra Kulturhaus, hat es außerdem einen deutlich besseren Eindruck gemacht. Jede Wand war bemalt, und zwar ganz individuell und qualitativ anspruchsvoll, oftmals wurde sogar das Thema des „Badehauses“ aufgenommen. Dazu ein paar alte Elemente mit Holzdielen und aussortierten Retro-Möbeln, fertig war der Oldschool-Charme. Klein, aber fein kann man dazu sagen. Lediglich Backstage war alles etwas sehr rough gehalten. Hierbei kamen noch mehr die Dielen und das Holzambiente zum Tragen, die von einer leichten Kälte umrahmt wurden. Von der Acoustic her hat die Location wirklich einiges her gemacht, da kann man nicht meckern. Alles klang soweit sauber, nicht gedrungen, aber auch nicht total verhallt oder gebrochen.
Als Support waren die zuckersüßen The Secnd angesetzt. Vor dem Gig hatte ich die Boys nochmal fix gegoogelt. Sie machten schon dort einen sehr guten Eindruck, repräsentierten mit ihrer Musik und ihren Klamotten einen einwandfreien britischen Style. Dies wurde dann vor Ort erst einmal nicht bestätigt. Die Boys sahen teilweise sehr, sehr jung aus, fast wie eine Schülerband. Aber gut, das Äußere ist ja eigentlich nur Nebensächlich… und das sollte sich mit dem Start ihrer Session auch bestätigen. Ja, man kann schon fast sagen: The 1975 war gestern, The Secnd is in! Wirklich, die vier Bremer Jungs haben unglaublich tolle Indie-Musik geboten. Fetzige Gitarrenriffs und melodische, vielfältige Gitarrensymphonien gepaart mit eingängigen Bass-Parts und modernen Beats machten ihren Sound aus. Besonderes Highlight, die Stimme von Sänger Patrick Heym. Ich glaube ihm kommt sein nordischer Akzent sehr zu Gute, denn so schafft er es den britischen Akzent wiederum in Perfektion umzusetzen. Wirklich grandios! Lediglich die Lyrics bzw. im speziellen die Songtitel waren etwas gewöhnungsbedürftig. Diese haben zwar direkt die Kernaussage der Songs, wie es eigentlich auch sein sollte, auf den Punkt gebracht und auch die Stimmung der Band beim Schreiben ideal repräsentiert, jedoch zeugten sie noch von etwas Unerfahrenheit oder gar Blauäugigkeit. Vielleicht ist dies aber auch bewusst so gewählt mit dem Hintergedanken, dass man alles schlichtweg nicht so ernst nehmen sollte… wer weiß. Das ist aber alles andere als ein Beinbruch und definitiv ausbaufähig. Nun bin ich sehr gespannt, wie sich die junge Truppe noch so weiter entwickelt. Ich werde die Augen offen halten und hoffe, dass sie bald noch mehr Lieder releasen!
Weiter geht es mit dem Mainact des Abends, den Comets. Tatsächlich gibt es hier gar nicht so viel zu sagen bzw. kann man ihre Leistung in nur wenigen Worten einfach auf den Punkt bringen. Dass ihre Musik fantastisch ist, habe ich zudem mehrfach umschrieben nun ging es lediglich um die Bewertung ihres Live-Potentials. :D Schon in der Umbauphase war ich regelrecht begeistert, denn Bandmitglied Michael Coles agierte höchstpersönlich am Mischpult und stellte den Sound ein. Das ist ganz und gar nicht alltäglich und zeugt von umfassenden Hintergrundwissen und wahrem Können. Beim Konzert hat man dies auch sehr deutlich gemerkt. Jedes Instrument war auf den Punkt(!) geregelt. Das Ergebnis: ein Sound, exakt(!) so, wie auf dem Album. Nur dezent war mal hier und da der Bass zu stark, aber ich war bisher auf keinem Konzert, wo das noch nicht war. Man konnte also dezent darüber hinweg sehen und sich auf die fantastischen Klänge wunderbar konzentrieren. Die gewohnt einzigartigen, stimmungsvollen Gitarren- und Bassharmonien wurden von selbst gespielten Synthie-Parts und einem wie immer krachend coolen, vielseitigen Schlagzeug umrandet. Dafür und für andere Elemente kamen sogar zwei Gast-Musiker zum Einsatz. Diese haben unumstritten auch für den perfekten, CD-identischen Sound gesorgt. Gespielt wurden hauptsächlich Songs vom aktuellen Album „Hope Is Just A State Of Mind„, in dessen Rahmen diese kleine Tour auch stattfand. Daneben kamen aber auch ein paar Klassiker zum Einsatz, gefühlt zum Mega-Vergnügen für alle Beteiligten. An für sich war die Stimmung gut, aber bei den älteren Hits ging die Menge doch etwas mehr mit. Trotzdem schade, ja fast schon eine Schande, dass so wenig Leute (ca. 50 – 100) da waren. Die Truppe ist eine der besten Indie-Bands, die die Insel zu bieten hat. Fernab des Mainstreams und trotzdem sagenhaft gut und dazu noch mit einem qualitativ hochwertigen Anspruch, eigentlich hätte die Bude für Berlin gerammelt voll sein müssen!
Aber zurück zum Positiven, hier gibt’s noch ein paar Videos vom Konzert :):
 

Hier klicken, um den Inhalt von YouTube anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube.

Link: youtube.com/watch?v=8kNPSfROtus&list=PLqMswIBSXoHZRlr-nG_up_wUyTa4NsTVZ

 
Fazit:
Der Abend war wirklich großartig und nach den anstrengenden letzten Wochen auch genau das Richtige. Die Little Comets haben meine Erwartungen nicht nur erfüllt, sondern auch noch weit übertroffen! Ich kann nur jedem raten, sich die Truppe anzuhören! Zudem kann ich es kaum erwarten, euch das Interview präsentieren zu dürfen! ;)
 
Little Comets:

Bandpage
Facebook
Twitter
Soundcloud
Youtube
Instagram
 
The Secnd:
Bandpage
Facebook
Youtube
Instagram

Powered by WordPress | Designed by: Wordpress Themes | Thanks to Ryan Adams Tour, Ray Lamontagne Tour and Wilco Tour