Kosmonaut Festival – Review (Sa)

Der Auftakt im August des vergangenen Jahres war bereits ein voller Erfolg, warum also nicht daran anknüpfen und in die zweite Runde gehen? Die Rede ist vom Kosmonaut Festival am Stausee Oberrabenstein! Während es letztes Jahr auch was für mich gewesen wäre, aber leider stattfand, als ich im Urlaub war, haben sie es diesmal gleich in den Juni gelegt. Sehr intelligent und nach den angekündigten Bands war auch für mich klar, da muss ich hin! :)
Da ich die attraktivsten Acts, wie Casper und Bosse, die bereits am Freitag an der Reihe waren schon mal bei „Karlracho“ gesehen habe, entschied ich mich für ein Tagesticket für den Samstag. Die Bands dort konnten sich aber auch sehen lassen. Ob Klaxons, Who Made Who oder die Blood Red Shoes, die gefühlt auf jedem Festival spielen, alle klangen doch sehr vielversprechend.
Den Auftakt machten allerdings ganz Andere, aber nicht mehr Unbekannte, nämlich die Still Trees. Die Woche davor bei dem als Warm-Up-Veranstaltung fürs Kosmonaut betitelte zweite Konzert der Reihe „Rock am Kopp“ bereits erlebt, in der Woche dazwischen auf Amazon schon einige weitere Lieder angehört, ging ich diesmal ganz anders an die fünf Boys aus Werdau heran. In der Zwischenzeit ist mir nämlich noch mehr ihr außerordentlich starkes musikalisches Potenzial verdeutlicht worden. Beim Auftritt dann, wurden die nun entstandenen großen Erwartungen bestätigt! Absolut beeindruckende Songs, ein toller Sound, super Stimmung und die Band, die mega viel Spaß hatte, das Festival für diesen Tag zu eröffnen… es war einfach großartig und ich bin nun trotz anfänglicher Zweifel absolut begeistert von den Newcomern! So sehr, dass ich mir im Anschluss gleich die aktuelle CD „Perfectly New“ gekauft habe. Seitdem läuft sie rauf und runter und das will schon was heißen! :)

Die Band, die folgte, konnte mich dann nicht mehr ganz so überzeugen. The Durango Riot haben zwar die Bühne ganz schön gerockt und der Sound war auch ordentlich (was aber wahrscheinlich auch an der Entfernung lag, denn durch einen Regenschauer zog es uns unter eine Reihe von Bäumen^^). Dennoch gefielen mir ihre Songs nicht, gingen sie mir letztendlich doch zu sehr in die Hard-Rock Richtung.
Auch die Truppe Feine Sahne Fischfilet trafen nicht meinen Geschmack. Ihre Songs waren aber alle total daneben. Zwischendurch noch ein nerviges Gequatsche vom Sänger, was zwar alles auch einen Sinn hatte und auf gewisse Probleme in der Gesellschaft mal wieder aufmerksam machen sollte, irgendwann war es aber einfach zu viel des Guten. Vielleicht sollten sie sich da doch mehr auf ihre Musik konzentrieren und ansprechendere Sounds kreieren!
Die Pause besonn einen aber wieder zurück auf das Wesentliche und tolle des Festivals. Trotz vereinzelter Regenschauer wurde die Stimmung nicht getrübt. Perfekte Unterhaltung erhielt man beim Public Viewing, da verging die zeit recht schnell bis zum Gig der Dänen Who Made Who. Viele ihrer Songs waren mir schon aus dem Radio bekannt. Diese waren auch bei ihrer Live-Performance die Besten, denn da kamen keine lang andauernden, ziemlich anstrengenden Synthie- und Gitarrenriff-Loops, die einen fast die Ohren wegpusteten, zum Einsatz. Dennoch bot das Trio insgesamt eigentlich einen sehr schönen, ansprechenden Elektro-Pop-Rock.

Die Blood Red Shoes dagegen boten wieder die Gelegenheit, Fußball zu schauen, waren sie doch nicht allzu überzeugend. Man hat sie schon so oft auf Festivals oder im Fernsehen gesehen und fragte sich, warum alle auf dieses Duo so abfahren, aber selbst nach diesem Auftritt ist mir das fraglich. Zwar gibt es zwei Lieder („Don’t Ask“ und „Light It Up„) mit denen sie auch mich in ihren Bann ziehen können, aber mehr auch nicht. Irgendwie fehlt dann immer was und recht viel Action auf der Bühne kommt dann auch nicht dazu, da die beiden mit dem Spielen der Gitarre und der Drums genug zu tun haben. Es war also alles eine recht langweilige Angelegenheit bei den Beiden.

Die Interaktion der Klaxons, im Anschluss, mit dem Publikum hielt sich auch in Grenzen, dafür gefallen mir ihre Songs schon deutlich mehr! Ein toller, britischer Elektro-Indie-Rock, vom Klang her, mit einem gewissen Abstand, auch ganz ordentlich, wurde über eine Stunde lang präsentiert. Die perfekte Umrandung, um sich einen kleinen Snack zu gönnen und auf der Wiese zu chillen.

Danach stieg die Spannung sehr stark an, denn es sollte der geheime Headliner kommen! Im Internet wünschten sich die meisten Marteria und auch ich muss gestehen, dass ich ihn ganz gerne da gesehen hätte, hat er doch wirklich sehr gute Lieder zu bieten und mich hätte interessiert ob alles live gespielt oder nur vom Band läuft und wie er seinen Auftritt alles rüberbringt. Nun, dieser Wunsch wurde nicht erfüllt. Stattdessen traten Fettes Brot auf. Das war doch eine Überraschung und ich war auch etwas enttäuscht. Klar kennt man viele Songs und die meisten Texte sind zum Mitsingen bekannt, aber teilweise hatte die Performance was vom Ballermann. Zwar war die Stimmung wirklich on top und alle gingen mit, aber trotzdem fehlte mir das Besondere daran. Viele betrunkene konnten perfekt die einfachen Lyrics mitgrölen und sonst wie abdrehen, passt die Musik doch perfekt da drauf, aber geht es nur da drum? Nein, man kann auch auf höherem, ernsterem Niveau abliefern. Dass die Hamburger das doch können, bewiesen sie dann aber wenigstens bei Songs wie „Echo“ und „An Tagen Wie Diesen„. Hier schafften sie es sogar, Gänsehaut bei mir hervorzurufen. Das Publikum kam dabei auch wieder etwas runter, dennoch waren es zwei sehr schöne, stimmungsvolle und ergreifende Auftritte. Auch bei einem technischen Aussetzer bewiesen sie ihre Klasse, entschieden sich kurzerhand für einen Schlagzeug- und spontanen Rap-Einsatz, was sich als sehr lustig erwies. Es war also eine Performance, die von gemischten Gefühlen begleitet wurde. Dennoch kann ich wenigstens nun auch sagen, dass ich die deutschen Größen Fettes Brot live gesehen habe, und das ist auch schon was. ;)

 
Fazit:
Alles in allem war das Kosmonaut Festival eine wunderbare Veranstaltung, die ich im kommenden Jahr wenn zeitlich möglich und abhängig von den angekündigten Bands wieder gern besuche! :D
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Kosmonaut Festival
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