[Video of the Month] John Newman – Come and Get it

In den vergangenen Jahren hat er sich bereits im Mainstream als einer der ganz Großen etabliert, die Rede ist von John Newman. Auf seinem Erfolg ruht er sich jedoch nicht aus und probierte mit seinem neusten Song „Come And Get It“ sogar etwas Besonderes aus, bleibt seiner Linie zum größten Teil aber dennoch treu. Heraus kam trotzdem ein absolut krachender Mega-Hit, dessen Video ebenso fasziniert. Beides in Kombination haben in diesem Monat eindeutig den Titel verdient.
Das erste Mal habe ich nur das Video gesehen und war überrascht. Tatsächlich fand ich das Lied auch da schon sehr gut, jedoch habe ich es.. warum auch immer.. aus den Augen verloren. Beim Autofahren kam dann jedoch die große Erleuchtung! Energy Sachsen brachte das Lied und ich war schockiert, aber auch voller überschwinglicher Freude, klang es doch so gut. Mir war da noch nicht bewusst, dass ich den Song bereits gehört hatte, empfand ihn aber dort dennoch als gut, da er mich einfach so gecatcht hatte. Erst beim späteren Anschauen des Videos kamen die Erinnerung sowie die Gänsehaut wieder, das Lied hat es mir schlichtweg voll angetan!
Der Einstieg erfolgt mit simplen Pfeifen und einer markanten Leadgitarre, die auch später hauptsächlich im Vordergrund steht und eben dadurch für die ganz besonderen Momente sorgt. Man muss sich nur kurz gedulden, dann ist auch schon John Newman dran. Mit wunderbar krächzender, aber dennoch fantastisch souliger und tief ergreifender Stimme singt er seine melancholischen Lyrics. Besonders viel Abwechslung bringt er im Verlaufe des Verses dann nicht rein, schafft es aber trotzdem die Spannung stets zu steigern. Gerade in der Bridge vor dem Chorus folgen etliche Wiederholungen markanter Schlüsselwörter, wodurch des Reiz im Lied noch weiter angehoben wird.
Im Refrain dann die entscheidenden Sekunden die gefühlt alles verändern. Endlich kriegt man das Feuerwerk geboten, worauf man als Hörer so hingefiebert hat. Echo-Stimmen supporten und kräftigen John’s Voice. Die klassischen Bläser geben dem Werk einen ultra-coolen, explosiven Touch und werden im Gegenzug durch die umgebenden Instrumente wunderbar modernisiert. Daneben noch markant, der Bass. Während er, im Positiven gesehen, „ohrenscheinlich“ zuvor in seiner ganz eigenen Liga spielt und es schafft, alle anderen Teilnehmer auszublenden, passt er sich nun den Gegebenheiten an und findet sich im Kontext ein. Heraus kommt ein Staccato-Spiel, was die Dramatik und den Kampf nochmals betonen.
Zu schade ist der Augenblick, als der Chorus zu Ende geht. Dann wird man aber mit einem unglaublich gefühlvollen, bis-fast-nicht-mehr-zu-hörenden Stimme Mr. Newman belohnt, der diesen Part einfach grandios bis zum Letzten ausreizt. Dieser geht nochmal richtig in einem über und sorgt spätestens da für den vollkommenen Gänsehaut-Moment.
Man möchte nun, dass das Stück kein Ende findet, überzeugt einen doch so sehr das überragende Spiel mit dem Gefühl. Akzente setzen die nun weiter fortgeführten Blasinstrumente sowie die Bridge am Ende, wo der Künstler in einen Sprechgesang übergeht. Dort fleucht er einen nochmals die pure Melancholie und Aufregung ein, bevor das Lied in einem weiteren Feuerwerk, welches wiederum in zarten Pfiffen ausufert, endet.
Betrachtet man nun das dazugehörige Video, merkt man recht schnell, dass es sich wohl um die Kirsche an der Spitze des grandiosen Eisbechers handelt. Wunderbar unterstreicht es in einer intelligent durchdachten und zugleich simplen Art und Weise die Message und Feelings des Songs. Gezeigt wird eine herzzerreißende Liebesgeschichte, die sich zu Beginn zwar außerordentlich happy gibt, aber sehr schnell in einen Akt der Verzweiflung hineinschlittert. Die Frau, im Video John Newman’s Affäre spielt, muss sich entscheiden und zwar zwischen dem armen, aggressiven Noch-Freund und dem schnöden, ultra-coolen sowie mega-reichen John. Es ist ganz klar worauf die Story hinausläuft und dennoch geht mit ihr ein toller Reiz einher. Zum einen sorgt dafür das oldschoole schwarz-weiß, was sich in der Bridge dann zu einem natürlichen, mit Liebe und viel Gefühl gefüllten Ganzen entfaltet. Zum anderen ist es John Newman selbst, der zwischendurch mit seinen äußerst authetischen, kraftvollen, mal mega-happy, mal total verzweifelt daherkommenden Schauspieleinlagen überzeugt. Dargestellt in besonderem Licht und für kein verschmitztes Lächeln oder eine lässige Pose beim Autofahren zu schade gibt er dem Video die benötigte Attraktivität und Ausstrahlung.
 

vevo.com/watch/john-newman/come-and-get-it/GBUV71500360

 
Fazit:
Man merkt einfach, dass John Newman erwachsen geworden ist, musikalisch, von seiner Performance her, aber auch als Teil-Produzent bzw. -Regisseur seines aktuellen Videos und das ist gut so. Ein bisschen weg vom Mainstream, hin zu abwechslungsreichen Experimenten haben schon so manchem Künstler gut getan.
Quelle Bild
 
 
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