Am vergangenen Wochenende haben sie über 90000 Leute auf den Mainstages der Partner-Festivals Rock am Ring und Rock im Park zum Beben gebracht, die Rede ist von Kraftklub! Gestern hat es sich ein Teil der Band trotzdem nicht nehmen lassen beim Sommerfest der Fachschaften an der TU Chemnitz vorbeizuschauen.
Wie auf dem Bild deutlich zu erkennen hatten Rapper Felix Brummer und Gitarrist Steffen Israel schon das ein oder andere Bier gezischt und es sich auf dem Fest gut gehen lassen. Ein großes Gespräch kam deshalb leider nicht zustande. Nichtsdestotrotz stellte diese Begegnung, bei der ich auch wieder meine Visitenkarten überreichen konnte, das Highlight des Abends dar.
Schon die Line-Up-Bekanntmachungen vor dem Sommerfest haben mich nicht vom Hocker gehauen. An dem Tag dann am Gelände angekommen sollten sich die leicht negativen Vorurteile zunächst nicht bestätigen. Im Hintergrund spielte bereits eine Band (es müsste sich um Enero gehandelt haben) und überzeugte mit ihrem roughen, aber dennoch soliden Rock-Sound mit Tendenz zum Alternative. Danach folgten aber mehrere Tiefpunkte, bei denen man nur froh sein konnte die Musik nicht alleine ertragen zu müssen bzw. durch die ein oder andere Begegnung mit netten Gesprächen gar völlig ausblenden zu können.
Die Truppe Stylebrush hat mir wieder eindrucksvoll bestätigt, dass Rock’n’Roll und Boogie einfach nicht mein Fall sind. Die sich ständig wiederholenden Bass-Abfolgen und das permanente Positiv-Gehabe sind an Monotonie wirklich kaum zu übertreffen. Auch der bunte Ska-Punk-Mix der Band Meniak, die außerdem noch auf den Einsatz zahlreicher Bläser setzten, konnte mich nicht überzeugen. Dafür machte der schräge Sound eher durch seinen extrem nervigen Touch von sich Reden.
Nachdem wir nun schon 3 h auf dem Fest herumgebracht hatten kam mit dem Main-Act Großstadtgeflüster wieder ein kleiner Lichtblick auf die Bühne. Dabei überraschten die drei Bandmitglieder mit einem doch recht interessanten, experimentellen Elektro-Pop Sound. Viele der Songs waren gut und solide performt, allerdings glitten sie durch den nervigen Gesang der Frontfrau oftmals zu sehr in Richtung Punk ab und konnten mich dadurch letztendlich auch nicht als Fan gewinnen.
Alles in allem hat mich das Sommerfest mit seinen Musik-Acts nicht überzeugt, auch wenn das Drumherum, sprich kostenloser Eintritt, Verpflegung und Aufmachung allgemein, recht gut organisiert war. Es waren viele Leute dort, die auch für richtig Stimmung, egal bei welcher Band, gesorgt haben. Trotzdem war es kein Vergleich zum erfolgreichen „Karlracho„-Fest, bei welchem mit Casper, Klee und Bosse vor 2 Jahren mal echte, erfolgreiche Größen der deutschen Musik an die Uni geholt wurden. Da hätte ich mir für dieses Mal lieber noch Kraftklub AUF, anstatt bloß vor die Bühne, gewünscht!
Großes Dankeschön an Andre Meier für das Bild! ;)