Der letzte Freitag war ein ganz besonderer Tag, denn gleich zwei Hammer-Debütalben sind auf den Markt gekommen. Das war zum einen das Werk „I Love You“ der fünf Kalifornier von The Neighbourhood und zum anderen das langerwartete Stück „The 1975“ von The 1975.
Letzteres möchte ich euch einfach nur ans Herz legen, denn nicht nur die Boys selbst, sondern auch das Album ist wie die vorher schon releasten Songs wirklich große Klasse! ;)
Dafür gibt es jetzt eine detaillierte Song-für-Song-Review vom Album von The Neighbourhood. Dabei möchte mich aber zuvor noch einmal auf diesem Weg ganz herzlich bei Benameur Promotion bedanken, die mir das gute Stück schon vor dem digitalen und jetzt auch zum physischen Release zugeschickt hat! :D
Da musste ich jetzt einfach noch eine Review dazu schreiben, um möglichst noch die letzten Zweifler davon zu überzeugen.
How:
Der zunächst harmlose Beginn täuscht und führt nach ein paar Sekunden durch ein immer nur kurzzeitig angetipptes, hohes Keyboard in Kombination mit verzerrten Synthies zu einem spannungsgeladenen, mystischen Hit. Langsame Drums, der träge Gesang und der insgesamt auffällige hymnenartige Touch steuern den Hörer in die düster, melancholische Welt der Band.
Afraid:
Kurz nach Einsetzen des Gesanges wird man komischerweise sofort an Ryan Tedder, dem Sänger von OneRepublic, erinnert. Das bleibt aber auch der einzige Punkt, indem Parallelen mit anderen Bands in diesem Lied gezogen werden können. Der Rest bleibt einzigartig und bietet im Vergleich zum ersten Song schon deutlich mehr Pep. Dafür sorgen abwechslungsreichere Drums und die sehr direkten Lyrics. Interessant auch die Bridge zwischen Chorus und Refrain, bei dem alles etwas leiser und im Hall gespielt wird. Dadurch wird dem Song ein gewisser Kick verliehen.
Everybody’s Watching Me (Uh Oh):
Auch hier wurde ich nach dem ersten Hören sofort an eine andere Band erinnert, nämlich an A-ha. Dabei stellte ich eine Ähnlichkeit zu den Songs, die im Jahr 2000 veröffentlicht wurden, fest, denn da wurde viel auf die Akustikgitarre gesetzt. Diese kommt hier auch zum Tragen, aber natürlich in einer modernisierten, elektronisch untersetzten Form. Wirklich herrlich anzuhören, mit einem gewissen Folk-Touch. Dadurch wird dem Song an manchen Stellen ein wenig Leichtigkeit eingehaucht.
Sweater Weather:
Zu diesem Song hatte ich bereits vor zehn Monaten eine ausführliche Review geschrieben, die ihr euch hier durchlesen könnt. ;)
Let It Go:
Ganz unerwartet startet dieser Song im Stile des Hip-Hops hervorgerufen durch die Drums und den fast undefinierbaren Background-Geräuschen. Allmählich wird dies aber wieder übergeleitet zu dem bekannten frischen, aber auch dramatischen und hymnenartigen Sound, der im Refrain immer seinen Höhepunkt erreicht. Hier klingt alles auch wieder etwas harmonischer als im Chorus zuvor.
Alleways:
Dieser Song lässt einen auf Tauchgang gehen mit den kurzen U-Boot Synthies und den zwischendrin akzentuierten Echos. Daneben besticht er durch den, neben dem groovigen Gesang im Vordergrund gestellten, lang gespielten Bass, der hauptsächlich die Melodie vorgibt. Verträumte Gitarrenriffs komplettieren den Sound und bringen immer eine andere Note mit ein.
W.D.Y.W.F.M?:
Auch dieses Stück hat einen doch recht ungewöhnlichen Beginn. Verzerrte, funky Gitarren lassen alles recht strange und leicht unharmonisch klingen. Das mag auch der Grund sein, warum mir dieser Song nicht allzu sehr zusagt. Es fehlt auch irgendwie der Zusammenhang zwischen den einzelnen Songparts.
Flawless:
Ein staccato Bass lässt alles extrem drückend wirken. Dies wird im Refrain etwas aufgehoben, doch danach wieder aufgegriffen und straight durchgezogen. Die Übergänge bilden verzerrte, leicht dirty angehauchte Gitarren, die das Lied besonders interessant machen. Daneben auffallend, die kurz vor dem Refrain benutzten Drums im 80’er Jahre Style, die nochmals die Vielfalt unterstützen.
Female Robbery:
Das war einer der Songs, der schon vor längerer Zeit als Single veröffentlicht wurde. Darin wird ein ernstes Thema behandelt, dazu passend natürlich der melancholisch, trügerische Sound. Wieder wird ein Staccato-Bass verwendet, dafür aber in Kombination mit stark hallendem Schlagzeug, das eine gewisse Leere repräsentiert, und dem leicht monotonen Gesang. Durchgängige Synthis runden alles ab und bringen Harmonie rein.
Staying Up:
Den Anfang macht ein harmloses Glockenspiel. Dann nach kurzer Pause folgt ein plötzlicher Neuanfang, ganz anders als man das nach dem Beginn zunächst erwartet hätte. Ausgezeichnet durch ein militärahnliches Schlagzeug-Spiel führt der Song über zum zerrenden Refrain, der wiederum durch Synthies im gewohnten Stil dramatisiert wird.
Float:
Zum Schluss kommt noch einmal ein durchgängig harmonisches Lied. Die catchy Drums rufen einem den Song „We Build Then We Break“ The Fray in Erinnerung, doch auch hier zeichnet sich wieder die ganz eigene Note deutlich ab. Wie in „Flawless“ kommen verzerrte, dirty Gitarrenriffs zum Einsatz. Regelmäßige Bass-Aussetzer bringen zwischendurch einen gewissen Kick herein und bereiten den Hörer auf das unerwartet ruhige Ende vor.
Alles in allen handelt es sich trotz zweier Ausnahmen um ein harmonisches Album. Obwohl es durchgängig recht düster und mit viel Melancholie versehen ist, wird es nie langweilig. Für Abwechslung sorgen Dynamikwechsel und der meist allmählich immer stärker und dann wieder schwächer werdende Einsatz von vielfältigen Sounds.
Quelle Bild: Benameur Promotion – music & entertainment PR, James Minchin
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