The 1975 – Stuttgart Concert Review

Nach vier Monaten Abstinenz ging es für mich vergangenen Samstag endlich wieder auf ein Konzert. Die Außerwählten diesmal, The 1975, die ich bereits vor genau einem Jahr als Support von Two Door Cinema Club live erleben durfte. Diesmal waren sie allerdings der Main-Act und spielten auch in einer anderen Location, nämlich den Wagenhallen in Stuttgart.
Von außen sah alles zunächst ganz vielversprechend aus. Die Umgebung erinnerte durch seinen Backsteinbau und den zwar einfachen, aber stimmungsvollen bunten Lichtern an das Kesselhaus in Berlin. Auch drinnen wurde der Schein bestätigt, obwohl der letztendliche Konzertraum sich dann doch als viel kleiner als erwartet entpuppte. Eigentlich nicht schlecht, da man so trotz vieler Leute noch nah genug war um die Performance der Band hautnah zu erleben und zudem tolle Bilder schießen zu können. Wie sich aber bald rausstellte, hielt sich die Anzahl der erschienenen Leute trotz angekündigtem ausverkauften Haus sehr in Grenzen. Aber auch dies stellte wieder einen Vorteil dar, wie sich später noch zeigen wird.
Den Anfang machte die Vorgruppe Trümmer. Die Band war mir mit ihrem tollen Song „In All Diesen Nächten“ bereits aus dem Radio bekannt. Leider drückte schon der erste gespielte Song an diesem Abend die entstandenen Erwartungen. Der Sound war insgesamt einfach unglaublich schlecht, viel zu verzerrt und unsauber. Vor allem der Bass klang stellenweise grauenvoll. Ob dies nur an der Technik lag bleibt zu bezweifeln. Neben diesen negativen Aspekten muss man aber auch feststellen, dass Potenzial dennoch vorhanden war. Gerade der mir bekannte Song kam trotz der schlechten Klangqualität gut rüber. Auch andere Songs waren teilweise sehr mitreißend oder überzeugten mit nachdenklichen, kritischen Lyrics, auch wenn diese oftmals untergingen, die Hörer. Komplett konnten die drei Newcomer aus Hamburg nicht überzeugen. Dafür fehlte schlichtweg meist die Harmonie und neuere, eingängigere Sounds, die die Songs zu etwas Besonderem machen.
Nach nur einer halben Stunde Warten war auch schon der Mainact des Abends an der Reihe. Nach dem großartigen Auftritt der Band an dem Konzerttag vor genau einem Jahr, als Support von Two Door Cinema Club, hatte ich natürlich hohe Erwartungen gehabt. Leider zog sich auch hier die miese Soundqualität weiter durch. Alles war einfach viel zu laut, die Gitarren klangen manchmal total verzerrt und gingen, wie der Gesang, einfach unter. Drums und Bass dagegen bildeten lediglich ein derbes, teils undefinierbares Klanggemenge. Da mir aber alles Songs bekannt waren, konnte ich das Verzerrte einigermaßen überspielen und den Klang für mich im Gehirn zu einem schöneren Gesamten ergänzen. Glücklicherweise sollte sich die Qualität dann auch nicht durch das ganze Konzert ziehen. Nach und nach besserte sich die Situation und nach einem Platzwechsel in die Mitte des Raumes wurde dieser dann auch noch etwas besser und man konnte den Gig auch deutlich mehr genießen. Auch einen großen Beitrag dazu geleistet hat die super Stimmung des Publikums. Einige Zuschauer gingen wirklich richtig ab und nahmen einen mit. Dadurch, dass die hinteren Reihen wenig gefüllt waren, konnten sich die Leute gut entfalten, während wiederum die anderen ungestört das Konzert genießen konnten.
Zu guter Letzt noch ein paar Worte zur Lichtshow. Diese war insgesamt etwas lahm. Hauptmerkmal war die typische Lampen-Umrandung vom Cover ihres Debüt-Albums. Ansonsten war alles recht unspektakulär. Bis auf ein paar dezente grüne, lila oder rote Scheinwerfer wurde auf Farben verzichtet. Man hat eher den Fokus auf schwarz-weiß gesetzt, was aber auch eher ihrer Art entspricht. Special Highlight war lediglich eine Diskokugel, die für einen tollen Effekt sorgte. Diese wurde allerdings nur bei einem Song angestrahlt. Eigentlich hätten sie diese viel öfters einsetzen können, da sie im Zusammenspiel mit den Songs eventuell für noch besondere Momente gesorgt hätte.
Fazit:
Alles in allem war es ein solides Konzert, was leider wenig Highlights zu bieten hatte. Gerade die miese Soundqualität hat einige Songs zunichte gemacht. Zum Glück war der Klang vor einem Jahr deutlich besser, sonst wäre ich wahrscheinlich nie so richtig auf die Band aufmerksam geworden.
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