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Nachdem ich letztes Jahr endlich die Möglichkeit hatte meine absolute Lieblingsband TDCC live in Berlin zu erleben, hat es sich nach nur 4 Monaten gleich wieder ergeben! Ort des Geschehens war diesmal allerdings Stuttgart und auch die Support-Acts waren mit The 1975 und Dog Is Dead andere.
Ganz im Gegensatz zur letzten TDCC-Tour im November machten sie dieses Mal glücklicherweise auch in anderen deutschen Städten als die sonst üblichen Verdächtigen, wie Köln, Hamburg und Berlin, halt und somit war auch Stuttgart an der Reihe. Das Konzert fand dann im LKA Longhorn statt. Auch wenn es die Location von außen erst einmal nicht vermuten ließ, war sie innen doch sehr toll. Nicht zu groß, hübsches Indie-Alternative-Flair, ordentliche Akustik und sie bot sogar Blick auf einen kleinen Teil vom Backstage-Bereich, in dem sich die Vorgruppen und auch die Two Doors selbst immer mal wieder blicken ließen. Doch das richtig tolle an der kleinen Halle waren die vielen erhöhten Stehplätze, von denen ich mir mit meinen Begleitern gleich die Besten gesichert habe. ;) Dadurch hatte man während des gesamten Konzerts eine unglaublich gute Sicht, konnte super Fotos schießen und war aus der Schusslinie von der teils wieder total durchdrehenden Masse. Das war ja auch in Berlin der Fall, der fehlende Puffer vor der Licht- und Tontechnikbegrenzung beeinflusste damals massiv das Konzerterlebnis und man machte leider auch Bekanntschaft mit so einigen aggromäßigen Konzertbesuchern. Hier waren die Probleme allerdings durch die tollen Plätze verflogen und man konnte den Gig durchweg einfach nur genießen.
Doch nun zu den Bands, die sich an diesem Abend die Ehre gaben. Zugegebenermaßen war ich etwas überrascht, dass es zwei Vorgruppen gab, denn komischerweise war mir nur eine bekannt. Als ich dann einen Tweet über die erste davon geschrieben hatte, wurde ich dann aber freundlicherweise von den Two Doors selbst (!!!) darauf hingewiesen. :D
Der erste Support war also die Band The 1975. Die vierköpfige Truppe aus Manchester hat mich wirklich sehr begeistert. Dabei überzeugten sie mit ihrem sensationellen, mitreißenden Soft-Rock im Amerika-Style. Durch die zerreißende Stimme, die unglaublich viel Gefühl rübergebracht hat und den starken britischen Akzent sind sie aber dennoch ihren Wurzeln treu geblieben und dies verleiht all ihren Songs einen charmanten britischen Touch. Ein catchy Bass, eine eingängige Lead-Guitar und die verträumten Synthis machen ihre Songs lässig, fetzig und vermitteln ein großartiges Retro-Feeling, also fast passend zum Namen der Band. Warum nur fast, weil ihr Sound eher was mit den 80’er zu tun hat. ;) Nach dem Konzert hatte ich beim erneuten Anhören ihrer Lieder wirklich wieder eine Offenbarung. Diese Band sollte man sich auf jeden Fall merken, denn ihre Songs und ihre Live-Performances haben wirklich großes Potential! :D
Es folgte nach nur kurzer Pause der zweite Support des Abends, die Band Dog Is Dead. Während ihres Auftrittes boten sie einem einen frischen und vielfältigen Indie-Sound, der sehr ähnlich dem von The Maccabees klang. Auch wenn mich ihre Performance nicht so sehr mitgerissen hat wie die, der ersten Band, war sie doch sehr gut und solide und es machte Spaß ihnen entspannt zuzuschauen und zuzuhören. Besonderes Highlight war hier das Saxofon-Spiel während einer ihrer Songs. Das war nicht nur sehr ansehnlich, sondern brachte auch etwas Abwechslung in die ganze Sache rein. Am besten gefallen hat mir vor allem die Performance von ihrem Song „Teenage Daughter“. So wie dieses Lied sollten wirklich mehr ihrer Songs klingen, dann hätten sie auch mich als richtigen Fan voll auf ihrer Seite! ;)
Doch nun zum Haupt-Act, den Dreien von Two Door Cinema Club. Eigentlich hätte ich es nicht gedacht, dass sie es schaffen genauso gut abzuliefern wie beim letzten Mal, aber da habe ich mich absolut getäuscht. Wie schon in Berlin gab es an ihrem Auftritt, bis auf ein paar Kleinigkeiten, wirklich nichts dran auszusetzen. Dem Publikum boten sie wieder einen durchgängigen Powerauftritt und zogen ihre Show knallhart durch. Einige mehr Erholungspausen hätte man ihnen durchaus gegönnt, dann wäre auch mehr Kommunikation mit den Zuschauern möglich gewesen. An diesem Punkt müssen sie also noch weiter arbeiten, an der ganzen Show allerdings nicht. Die Songs beherrschen sie im Schlaf und gehen immer ab wie Zunder. Die Lichtshow war wieder der absolute Oberkracher und ich frage mich wie lange es noch dauert, bis der Lichttechniker von bekannteren, größeren Mainstream-Acts für ihre oftmals riesigen Bühnenshows, abgeworben wird.
Insgesamt war es also wieder ein richtig gutes Konzert, auch wenn ich diesmal leider keine der Bands im Anschluss getroffen habe. Es lohnt sich also jedes Mal auf ein Konzert der Two Doors zu gehen, denn „nicht abliefern“ und „die Fans enttäuschen“ sind für sie absolute Fremdausdrücke! :D