MØ – Berlin Concert Review

Ja fast Schlag auf Schlag ging es diesmal und ich war in Berlin und genoss mein zweites Konzert in diesem Jahr. Performerin diesmal, die noch sehr unbekannte dänische Newcomerin . Gerade erst diesen Freitag ist ihr lang erwartetes Debütalbum „No Mythologies To Follow“ erschienen, doch schon am Mittwoch davor gab sie dem Berliner Publikum im Magnet Club erste Eindrücke davon.
Wie bei den meisten Acts wurde auch hier auf den Support nicht verzichtet. Schnurstracks, nämlich bereits kurz nach 20 Uhr hat die Band Parasite Single begonnen in die Synthietasten zu hauen und ins Mikrofon zu hauchen. Undefinierbare Lyrics gingen in einem viel zu übersteuerten Soundgefüge, aus zumindest selbst gespielten Synthies oder zur Abwechslung auch mal Gitarrenriffs und elektronisch eingespielten Drums sowie Basselementen, unter. Die Performance hat einen einfach nicht gecatched oder gar umgehauen. Viel zu langweilig kamen ihre Songs daher. Auch wenn diese nicht unbedingt schlecht gespielt wurden und besondere Eigenheiten in ihren einzelnen Stücken irgendwie vorhanden waren, fehlte trotzdem immer der gewisse Wow-Effekt. Die Vermutung liegt nahe, dass ihre Songs als Studioaufnahmen den Hörer einfach viel mehr flashen oder zusagen als live. Bekanntestes Beispiel für so einen Fall ist die britische Band Friendly Fires. Ihre Songs und Alben überzeugen stets mit einem grandiosen Klang, schaut man sich aber Live-Performances der Drei an, scheinen sie komplett zu versagen und können ihren achso beeindruckenden Sound einfach nicht voll und ganz rüberbringen.
Solche Tendenzen waren leider auch bei zu erkennen. Ihr Album ist wirklich super produziert und gerade die Vorzeige-Hits wie „Waste Of Time„, „XXX8“ und „Don’t Wanna Dance“ überzeugen auf ganzer Linie mit ganz speziellen Klang-Momenten. Live war das allerdings selten der Fall. Zwar war der Sound auch ganz ordentlich, das mag vor allem an der kleinen Location liegen, die durch eine recht gute Raumakustik bestochen hat, aber leider war alles schlichtweg viel zu laut ausgesteuert. Teilweise musste man wirklich Angst haben, dass einem die Ohren weggeblasen werden. Dagegen kam der Sängerin natürlich ihre hohe, schreiende Stimme zu Gute. Man hörte zwar keine direkten Lyrics heraus, außer vielleicht beim Refrain, aber ihre Stimme konnte man stets wahrnehmen und konnte sich manchmal auch gegenüber den Instrumenten durchsetzen. Hier traten vor allem die extrem kraftvoll gespielten Drums und die sehr hohen Gitarrenriffs in den Vordergrund, die auch bei den meisten ihrer Stücke den Ton angeben.
Allgemein ergibt sich durch einen vielfältigen Mix ein eigener, experimenteller Klang. Meist hat sowas natürlich den Hang zum Unharmonischen, hier trifft dies aber definitiv nicht zu. Alles hört sich sehr abwechslungsreich und spannend an und wird eben durch die teils wirklich ungewohnte Kombi zu etwas ganz Besonderem. Wie bereits erwähnt, kam das beim Konzert nicht zu 100% so rüber, dennoch war die Stimmung super. Für einen doch noch so unbekannten Act, kannten recht viele ihre Songs, sangen mit und gingen richtig ab, obwohl zu diesem Zeitpunkt ihr Album noch nicht draußen war. Daran hat man eben gemerkt, was für ein heißer Geheimtipp durch den Release ihrer EP „Bikini Daze“ geworden ist.
Beim Konzert auch positiv aufgefallen ist mir die Nähe zu den Fans. Bereits während dem Gig stand sie mehrmals direkt vor der Barriere in der ersten Reihe, sprang in die Menge und genoss das Crowdsurfen und bei einem Song suchte sie sogar den Weg durch das Publikum zur Bar, um von dort weiter zu performen. Diese Momente waren wirklich aufregend und unerwartet, lassen doch dies viele Künstler heutzutage bei ihren Auftritten vermissen. Auch nach dem Konzert war sich die Sängerin nicht zu Schade den Kontakt mit den Fans zu suchen, gab Interviews, spazierte offen und ohne Scheu in der Gegend herum und genehmigte sich den ein oder anderen Drink.
 
Fazit:
Alles in allem war der Auftritt trotz des viel zu lauten Klanges gut und überzeugend. Auch wenn mir nicht alle Songs auf ihrem Album zusagen oder einige Live nicht so wie gewünscht rüberkamen, hat sie dennoch großes Star-Potenzial und kann mit den zahlreichen weiteren Konzerten in nächster Zeit sicherlich ihre Skills und die Tontechnik bzw. Techniker dahinter weiter verbessern. Neben ihren teils außerordentlich freshen, speziellen Sound sollte sie außerdem noch eines beibehalten, ihre Fannähe! ;)
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