Halsey & Yungblud – 11 Minutes

Mit einer der amerikanischen Mainstream-Popqueens Halsey und dem punkaffinen britischen Musiker Yungblud berührt ein neues musikalisches Traumpaar die Branche. Was die beiden ausmacht und warum man die beiden nun stärker im Auge behalten sollte , erfahrt ihr hier.
Erst Ende des vergangenen Jahres bin ich auf die Sängerin Halsey gestoßen. Unüblicherweise geschah dies nicht durch ein Lied auf den Streaming-Diensten oder im Radio, sondern durch eine Werbung. Das Storytelling und die Präsentation mit den anstrengenden Gesangsversuchen bis hin zum fertig produzierten und kraftvoll gesungenen Song „Without Me“ hat mich total gecatcht und überzeugt. Beim späteren Anhören entpuppte sich der Titel dann auch noch als absoluter Superhit. Natürlich bewegt sich hier alles im Mainstream, welches insbesondere durch eine getunte Stimme und herausragend abgestimmte Instrumente verdeutlicht wird. Wenn man sich dann jedoch auch in die Live-Gefilde begibt sieht man, dass die Künstlerin auch dort locker mithalten kann und dabei meist eine abwechslungsreiche und spritzige Performance abliefert. Nun mehr registriere ich auch stärker andere Lieder von oder mit ihr, eine beeindruckende Karriere.
Mit diesen Gedanken im Kopf habe ich mir im Februar den neusten Release „11 Minutes“ mit dem Sänger Yungblud angehört und angesehen. Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich ihn noch nicht bewusst kannte. Durch das Musikvideo deklarierte ich ihn zunächst jedoch ebenfalls als Superstar aus Amerika, zumal der Blink 182 Schlagzeuger Travis Barker im Hintergrund mitwirkte. Aber weit gefehlt! Zwar war mir sein Indie-Punk-Song „I Love You, Will You Marry Me“ aus alternativen Radiosendern bereits bekannt, aber das war es dann auch schon. Das Stück bescherte ihn aber bereits den Durchbruch in seiner Karriere und zahlreiche Fans auf der ganzen Welt. Für mich brauchte es jedoch diesmal den Mainstream-Push, um das Talent des Briten zu erkennen. Dabei ist das Stück „11 Minutes“ relativ einfach gehalten. Tiefe Gitarrenriffs, die aus klassischen Punk- oder Emo-Werken übernommen sein könnten geben den Auftakt. Mit Einsatz der hohen und sanften Stimme von Halsey bekommt das Stück einen poppigen Touch. Selbst mit Hinzunahme des Schlagzeuges wird dieser nicht unterbrochen, stattdessen nimmt alles an Fahrt und Power auf und erhält den besonderen Kick. Wenn man sich beim Hören gerade eingegroovt hat wird alles durch Yungbluds Voice unterbrochen. Zwar zeichnet sich dieser durch ein leichtes Gekrächze und vielfältigen Variation des Gesangsstils aus, fügt sich jedoch auf ungewöhnlich smoothe Weise in die bisherige Komposition ein. Der Sänger ist hierbei einfach mit unglaublich viel Gefühl bei der Sache. Da in dieser Sequenz nach und nach die Gitarre reduziert wird und der Beat softer und schneller wird, findet zudem eine wunderbare Spannungssteigerung statt. Weil es nach dem Refrain nicht wie üblich mit einem normalen Vers, sondern einer Bridge weitergeht, wird das Momentum weitergetrieben und die Aufregung stets aufrechterhalten. Heraus kommt ein markant gefühl- und kraftvolles sowie ultra abwechslungsreiches Werk, welches außerdem noch mit einem extrem gut produzierten Video unterstützt wird. Dabei fällt vor allem auch die besondere Connection zwischen den beiden Sängern auf, die sich außerdem in gemeinsamen Performances und Social-Media-Beiträgen fortsetzt. Zwar wurden die Gerüchte um eine mögliche Beziehung von beiden Seiten nicht weiter kommentiert, jedoch scheint die Sache sehr klar zu sein und lässt die Kooperation in einem ganz anderen Licht erscheinen. Vor allem wenn man merkt, wie Halsey als bereits etablierter internationaler Megastar den im Vergleich noch relativ unbekannten Yungblud pusht, in dem sie unglaublich großes Potenzial sieht, berührt einen zutiefst (ein Bsp. die Performance auf den I Heart Radio Awards 2019). Dabei muss man jedoch festhalten, dass dies nicht so ganz ungerechtfertigt. Hört man sich durch einige seiner Songs, fällt tatsächlich sein großes musikalisches Talent auf. Passend zu seiner dargestellten extrem abgedrehten Person, weisen seine Stücke alternative bis hin zu verrückten Sounds auf. Eingebettet oder zum Teil unterbrochen durch smoothe Parts wird eher ein Pop- bis hin zu HipHop-Touch vermittelt, wie z.B. bei „Falling Skies“ (feat. Charlotte Lawrence) oder „Psychotic Kids„). Dadurch werden wiederum die crazy Specials zu spannenden Abwechslungen, die Yungblud’s Individualität und Kreativität zum Vorschein bringen. Besonders herausragend ist aber neben dem punkigen Gekrächze und Geschreie auch seine Fähigkeit zum absolut authentischen, gefühlsbetonten Gesang mit markantem britischem Akzent. Hierzu seien einige seiner Acoustic-Sessions empfohlen, wie z.B. „Anarchist„.

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Fazit:
Trotz eines vermeintlich simplen Anmuts hat es „11 Minutes“ von Halsey und Yungblud mit Unterstützung des legendären Drummers Travis Barker spannungs- und gefühlstechnisch wirklich in sich. Ein wahrer Superhit, der wohl für den jungen Briten zum echten, aber auch verdienten Karrierebooster wird. Mit seiner frischen, freien und verrückten Art zieht er Sympathien an und überzeugt mit einer extrem kreativen Kombi aus tiefgründigen, intelligenten Lyrics und Soundkompositionen, die sich durch die verschiedensten Musikstile bewegen. Man darf gespannt sein, wie es in nächster Zeit mit seiner Band und gemeinsam mit Halsey weitergeht.
 
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Halsey:
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Yungblud:
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